Fondspolicen und ihre Renditen: Was Sie wirklich wissen sollten

Person überprüft Diagramme und Tabellen zur Rendite von Fondspolicen

Fondspolicen gelten in Deutschland als attraktives Instrument der Altersvorsorge. Viele Anleger*innen erhoffen sich dadurch überdurchschnittliche Renditen und möchten von den Gewinnen internationaler Aktien- und ETF-Märkte profitieren. Doch in der Praxis enttäuscht so manches Versicherungsprodukt, wenn die tatsächlichen Erträge mit den prognostizierten Renditen verglichen werden. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, was hinter den Abweichungen steckt und wie Sie die Performance Ihrer Police zuverlässig ermitteln können.

Was sind Fondspolicen?

Fondspolicen sind Lebens- oder Rentenversicherungen, bei denen Ihre Beiträge (teilweise oder vollständig) in Investmentfonds – häufig Aktienfonds, ETFs oder Mischfonds – investiert werden. Dadurch können Sie je nach Kapitalmarktentwicklung von Kurssteigerungen profitieren. Gleichzeitig gewähren viele Versicherer bestimmte Steuervorteile, Rabatte oder Vergünstigungen bei den Abschluss- und Verwaltungskosten.

Die versprochenen Renditen: Zahlen der EIOPA

Die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA (European Insurance and Occupational Pensions Authority) hat in Studien herausgefunden, dass Fondspolicen durchschnittlich höhere Renditen erzielen können als klassische Lebensversicherungen. Beispielsweise wurde für das Jahr 2020 eine durchschnittliche Nettorendite von rund 6,02 % ermittelt, während sich über den Zeitraum von fünf Jahren (2016–2020) eine durchschnittliche jährliche Wertsteigerung von 4,72 % ergab.

Diese Werte klingen vielversprechend und bestärken viele Menschen darin, Fondspolicen als Rendite-Turbo für ihre Altersvorsorge zu nutzen.

Die Realität: Warum Renditen oft unter den Erwartungen liegen

Trotz optimistischer Prognosen kann die tatsächliche Rendite der individuellen Fondspolice von den offiziell ausgewiesenen Zahlen deutlich abweichen. Warum ist das so?

Hohe Kosten schmälern Gewinne

Ein wesentlicher Rendite-Killer sind die Verwaltungskosten und Gebühren, welche die Versicherer für Fondspolicen erheben. Laut EIOPA-Studie liegen die durchschnittlichen Kosten für Fondspolicen bei etwa 2,7 %. Diese Quote umfasst:

  • Verwaltungsgebühren

  • Vertriebskosten

  • Sonstige Aufwendungen (z. B. Risikoabsicherung)

Selbst wenn die Fonds selbst eine gute Wertentwicklung hinlegen, können diese Gebühren die effektive Rendite deutlich reduzieren.

Standmitteilungen: Warum sie oft von der Realität abweichen

Die jährlichen Standmitteilungen der Versicherer sollen eigentlich einen transparenten Überblick über den Wert Ihrer Police liefern. Doch häufig basieren diese Angaben auf Prognosen und Annahmen, die nicht immer zutreffen.

  • Niedrigzinsphase: Anhaltend niedrige Zinsen und Kursänderungen an den Kapitalmärkten können die tatsächliche Entwicklung verfälschen.

  • Langfristige Annahmen: Versicherer kalkulieren häufig mit langfristigen Durchschnittswerten, die in einzelnen Jahren stark abweichen können.

Daraus ergibt sich oft eine Diskrepanz zwischen der ausgewiesenen und der tatsächlichen Rendite – und das führt bei vielen Anleger*innen zu Frustration und Enttäuschung.

Renditestarke Policen mit garantierten Rentenfaktoren

Trotz der beschriebenen Herausforderungen existieren am Markt nachweislich renditestarke Fondspolicen mit attraktiven Garantien, beispielsweise in Form eines garantierten Rentenfaktors. Solche Tarife werden von Fachleuten nach bestimmten Kriterien und Mustern identifiziert. Sie bieten mehr Sicherheit und schützen zumindest einen Teil der Altersvorsorge vor unerwartet niedrigen Auszahlungen.

So ermitteln Sie Ihre tatsächliche Rendite

Um herauszufinden, wie Ihre Police wirklich performt, reicht ein Blick auf die Standmitteilung allein oft nicht aus. Nutzen Sie folgende Möglichkeiten:

  1. Professionelle Beratung: Eine unabhängiger Finanzberaterin oder Versicherungsexpertin kann Ihnen helfen, die Effektivkosten zu ermitteln und die Performance zu bewerten.

  2. Wissenschaftliche Renditerechner: Mit speziellen Tools lassen sich die Gebührenstrukturen und Kursentwicklungen exakt analysieren. So erfahren Sie objektiv, welchen Ertrag Ihre Police tatsächlich erwirtschaftet.

  3. Vergleich mit anderen Produkten: Prüfen Sie regelmäßig, ob es am Markt bessere Policen oder alternative Anlageformen gibt, die Ihren Renditeansprüchen entsprechen.

Fazit: Genau hinschauen und individuell prüfen

Fondspolicen bieten ohne Zweifel lukrative Renditechancen, doch Verwaltungskosten, schwankende Kapitalmärkte und ungenaue Standmitteilungen können dazu führen, dass die tatsächliche Rendite unter den Erwartungen bleibt.

  • Transparenz: Informieren Sie sich regelmäßig über die Kostenstruktur Ihrer Police.

  • Performance-Check: Prüfen Sie mithilfe eines unabhängigen Renditerechners oder einer fachkundigen Beratung, wie sich Ihr Vertrag tatsächlich entwickelt.

  • Alternativen erwägen: Überlegen Sie, ob ein Produktwechsel oder eine Beitragsfreistellung sinnvoll sein könnte, falls die Rendite langfristig zu wünschen übrig lässt.

Mit diesem Vorgehen behalten Sie den Überblick über Ihre Altersvorsorge und stellen sicher, dass Ihre Fondspolice wirklich den gewünschten Mehrwert für Ihre finanzielle Zukunft liefert.

Sie möchten ein kostenfreies Gespräch?

Rufen Sie mich gerne an: 06106 284769